Pseudocreobotra
ocellata
wahlbergii
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Pseudocreobotra

Pseudocreobotra ist eine kleinbleibende und sehr farbenprächtige Gattung mit einer typischen Augenfleckähnlichen Spirale auf den Flügeln. Das Aussehen ähnelt der Gattung Creobroter. Allerdings hat Pseudocreobotra viele Anhängsel und Auswüchse, welche das Aussehen dieser Gattung skuril erscheinen lassen.

Beide Geschlechter der Blütenmantis, wie diese Gattung auch genannt wird, haben konische (kegelförmige), an der Spitze jedoch abgerundete Augen. Diese ragen weit über den Kopf hinaus. In der Nacht färben sich die Augen in einen braunton um. Bei dieser Gattung sind die Männchen störempfindlicher als die Weibchen. Jedoch lassen sich auch die Weibchen sehr schnell aus der Ruhe bringen. Wenn man zB. das Terrarium übersprüht, drohen sie meist oder rennen hektisch davon.

Diese Gattung eignet sich nur bedingt zur Gruppenhaltung. Die Weibchen sollten besser einzeln gehalten werden, da diese untereinander sehr unverträglich sind. Männchen kann man in Gruppen halten. Die Paarhaltung ist nicht empfehlenswert, da die sehr gefräßigen Weibchen die wesentlich schwächeren Männchen oft als willkommene Nahrungsquelle ansehen.

Die Larven nehmen, wie auch Creobroter-Larven, die Farbe der Umgebung an, soweit dies möglich ist. So kann es durchaus sein, dass rosa, blaue, grüne, weiße... Färbungen entstehen.

Die Geschlechtsunterscheidung kann man ab ca. L5- L6 recht zuverlässig durchführen. Die Weibchen besitzen nur 5 Abdomialanhängsel auf der Unterseite, die Männchen hingegen 6 (siehe Fotos).

Männchen
Männchen
Weibchen
Weibchen

P. ocellata und P. wahlbergii lassen sich vor allem durch die unterschiedliche Größe im adulten Stadium unterscheiden. Der manchmal gennante Unterschied mit links- oder rechtsdrehendem "Auge" auf dem Flügel kann nicht zur Unterscheidung verwendet werden. Die Richtung der Drehung auf den Flügeldecken ist entgegengesetzt, somit ist die Drehrichtung abhängig davon, ob der linke oder rechte Deckflügel oben liegt.

Unterschied zwischen <i>P. ocellata</i> (unten) 
<br>und <i>P. wahlbergii</i> (oben)
Unterschied zwischen P. ocellata (unten)
und P. wahlbergii (oben)
Unterschied zwischen <i>P. ocellata</i> (links) 
<br>und <i>P. wahlbergii</i> (rechts)
Unterschied zwischen P. ocellata (links)
und P. wahlbergii (rechts)

Es sind bisher P. amarae (REHN, 1901), P. ocellata (PALISTOT DE BEAUVOIS, 1805) und P. wahlbergii (STÅL, 1871) beschrieben.

Es lässt sich bei dieser Gattung das (junge) Larvenstadium (von L2 - L5) relativ einfach ermitteln :

  • L2: schwarze glänzende Färbung (wie lackiert) mit weißen Punkten und weißen Fühlerspitzen, Ameisen-Mimikry
  • L3: rötliche Beine, glänzend schwarzer Körper, schwarzweißes Abdomen, weiße Fühlerspitzen, ca. 4mm, Ameisen-Mimikry
  • L4: meistens rotbraune bis hellbraune/schwarze Färbung, weiße Punkte, Anhängsel am Abdomen erkennbar, glänzend, Ameisen-Mimikry
  • L5: meist wesentlich blasser, Anpassung an die Umgebungsfarbe, rotbraun/ weiß gestreifte Beine, viele Anhängsel und Auswüchse erkennbar, kein Glanz und keine Ameisen-Mimikry mehr
  • L6: helle Grundfärbung, keine schwarzen Anteile, gestreifte Beine sowie Fühler

Pseudocreobotra gehört mit zu den in der Haltung etwas anspruchsvolleren Mantiden, da diese hohe Temperaturen und gleichzeitig relativ hohe Luftfeuchtigkeit verlangen.

Meist sind P. wahlbergii und P. ocellata in Terrarien zu finden. Mit ein bisschen Übung lassen sich diese beiden Arten relativ einfach voneinander unterscheiden. Meistens kann man die Arten im (adultem) Stadium anhand der Farbe des Augenfleckes auf den Flügeln unterscheiden. Dieses ist bei P. ocellata zitronengelb und bei P. wahlbergii orangegelb. Jedoch kann es auch sehr helle Färbungen geben, dann ist dieses Merkmal nicht gültig. Ausserdem sind P. wahlbergii ca. 5mm- 10mm größer (siehe Foto). Ein Gerücht ist es jedoch, die Unterscheidung anhand des Drehsinns der Spirale vorzunehmen, da diese willkürlich ist (selbst bei Tieren aus der gleichen Oothek gibt es links- sowie rechtsdrehende Spiralen). Auf dem Bild sind jeweils adulte Weibchen zu sehen.

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